Eine Kuh brachte einen Monatslohn

Handel mit Vieh aus Österreich

In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg, war der Handel mit Vieh aus Österreich ein lukratives Geschäft. Vieh konnte nur in den warmen Monaten geschmuggelt werden, erinnert sich Walter Schöpf.

Den Marsch durch Schnee und Eis hätten die Tiere nicht geschafft.

 

Zudem hätten die Spuren sie auch verraten. Vieh war im Vinschgau schwer zu kriegen und die Nachfrage war groß. Zweiter Pluspunkt war der günstige Wechselkurs, ein Schilling kostete damals 2,5 Lire. Walter Schöpf brachte mich zunächst ins Rechnen, wer damals fleißig und viel gearbeitet hatte, bekam einen Monatslohn um die 40.000 Lire, eine geschmuggelte Kuh brachte auf dem Markt schon mal das Doppelte, das war dann schon ein rentabler Verdienst. Er erinnert sich mit einem Lächeln an eine Episode, als er eine Nacht in der Finanzkaserne verbringen musste, er wurde des Schmuggelns bezichtigt.

 

An die geschmuggelte Kuh erinnert er sich noch genau.

 

Sie trug die eingebrannten Initialen ihrer Vorbesitzerin „T.F.“, das T stand für Theresia. Die Finanzwache rief den Tierarzt von Mals, einen Italiener, an, er sollte die Herkunft des Tieres feststellen. Ihm steckte Walter Schöpf 10.000 Lire zu und erschwindelte sich so ein „È una vacca italiana“. Das Geschäft hat sich dennoch gelohnt.