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Wer waren die Schmuggler

Grenzgänger, Abenteurer, aber auch Pendler und eigene Überlebenskünstler?

Die Zeiten in den Kriegsjahren und zwischen den Kriegen waren auch für die Menschen an der Grenze hart und entbehrungsreich. Kalte schneereiche Winter, wenige Arbeitsmöglichkeiten, kaum eine Lire in der Tasche, da war der Reiz des Grenzgebietes groß und machte sie erfinderisch.

 

Auch wenn es eine schwierige und harte Zeit war und die Menschen von der Hand in den Mund lebten, schauen viele alte Schmuggler mit Stolz und einem Schmunzeln in die Vergangenheit zurück.

 

Teils als kleine Kinder halfen sie beim Schmuggeln. Sie wurden weniger kontrolliert und dienten vielfach als Kuriere für kleinere Dinge. Erfinderisch waren sie allemal, man möchte nicht glauben was so in einer starren, abgenutzten Lederhose alles Platz hat. Geschmuggelt wurde so gut wie alles, was gebraucht wurde: Tabakwaren, „Saccharin“, Feuerzeuge, Maschinen, Vieh und auch Kaffee. Die Grenze zur Schweiz und nach Österreich bot viele Anreize und die jungen, kräftigen Männer kannten die Wälder im Dreiländereck so gut wie ihre eigene Westentasche.

 

Schmuggeln war Überleben, Abenteuer und Reiz. Nacht für Nacht setzten sie ihr Leben auf das Spiel, um sich ein paar Lire dazuzuverdienen, die oftmals das Überleben einer Familie um vieles erleichterte.

„Bo ins hots frier lei di Cerini gebm, kuane Fuierzuiger. Dei hom mer lei in der Schweiz kriag“ (Bei uns gab es damals nur Zündholze, keine Feuerzeuge. Diese konnte man nur in der Schweiz besorgen), erinnert sich ein alter Schmuggler an seine Kindheit. Die Feuerzeuge waren in der Zwischenkriegszeit sogar verboten und vielleicht gerade deswegen so gefragt. Er hatte sie sich vorne in die Klappe von seiner Lederhose gesteckt und sie so bereits mit fünf Jahren über die Grenze geschmuggelt. Er wurde ein passionierter, erfahrener, gewiefter Schmuggler, der später so gut wie alles über die Grenze brachte. Kaffee war genauso gefragt bei den Einheimischen wie Saccharin (Zucker). Am Reschen ragt der Piz Lad hoch über die Grenze auf, diesen hat er nicht nur einmal bei Nacht umwandert oder überquert. Das meiste besorgte er in „Strada“ im Engadin. Die Ware wurde zu schweren „Pinggl“ gebunden und kiloweise auf dem Rücken über die Grenze getragen.

 

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