Gewaschener Kaffee

Anders als bei der Sonnentrocknung sollte die Weiterverarbeitung bei nass aufbereitetem Kaffee innerhalb von 8 Stunden nach der Ernte geschehen, da andernfalls der Gärungsprozess einsetzt.

Für die nasse Weiterverarbeitung wird eine sogenannte Wetmill verwendet, die aus unterschiedlichen Maschinen besteht.

Bei der maschinellen Aufbereitung werden die Kirschen als erstes in eine Depulper-Station („pulp“ ist englisch für Fruchtfleisch) gegeben, in der die äußere Haut und das Fruchtfleisch abgequetscht werden. Diese Station wird auch als Wetmill bezeichnet (wörtlich übersetzt „Nassmühle“).

Nach dem Entpulpen befindet sich um die Bohne noch eine schleimige Pektinschicht, die Mucilage. Diese wird im nächsten Schritt mechanisch und unter Zulauf von Wasser von der Bohne getrennt, vom Mucilage Remover. Anschließend wandern die Bohnen mit dem Wasserstrom in einen Wassertank aus Beton. Die Bohnen bleiben dort über Nacht unter Wasser, sodass sich die restliche Mucilage ablöst. Im Wassertank werden die Bohnen außerdem aussortiert: Die guten Bohnen sinken zu Boden. Die sogenannten Floaters, zu leichte Bohnen, schwimmen oben.

Nun sind die Bohnen noch von der Pergamenthaut und der darunterliegenden Silberhaut umgeben. Man nennt den Kaffee in diesem Zustand auch Pergament- oder Parchmentkaffee. Um den Kaffee schonend zu trocknen, wird er auf Trockenbetten ausgebreitet, Drying Beds. Das sind große Tische, die knapp über dem Boden angebracht werden.

Hier trocknen die Bohnen 8 bis 10 Tage in der Sonne, werden regelmäßig gewendet und bleiben nachts und während der Mittagshitze abgedeckt. Die Pergamenthaut schützt die Bohnen, indem sie sicherstellt, dass sie langsam und gleichmäßig trocknen.

Insbesondere am ersten Tag ist es wichtig, dass die noch feuchten Bohnen keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, damit das Parchment nicht aufplatzt.

Bohnen mit beschädigter Pergamenthaut müssen aussortiert werden. Erst kurz vor dem Export wird die Pergamenthaut und Teile der Silberhaut entfernt. Die Parchmenthaut ist eine Schutzschicht der Bohnen, die möglichst bis kurz vor dem Export um die Bohne herum bleiben sollte. So werden Geschmack und Aroma des Kaffees so gut viel möglich konserviert.

Nachdem die Bohnen am ersten Tag behutsam auf den Drying Beds im Schatten trocknen, werden sie in den nächsten Tagen mehr Sonne ausgesetzt. Nach ca. 10 bis 14 Tagen verbleibt eine Restfeuchtigkeit der Bohne von ca. 10,5 % bis 11,5 %. Der fertig getrocknete Parchment Kaffee wird anschließend für den Export vorbereitet und in 60 kg Jutesäcke gefüllt.